Sonntag, 8. November 2015

Nationalparke, Österreichische

Nationalparke, Österreichische:
­         Nationalpark Donau-Auen:
+        Geografische Lage:
Im weiteren Sinne bezeichnet das Wort Donau-Auen eine Flussauenlandschaft, die die europäischen Hauptstädte Wien und Bratislava, beides wirtschaftliche Ballungsräume, miteinander verbindet. Letzte große Au-Landschaft (Urwald) Mitteleuropas.
Über 100 Quadratkilometer davon sind Nationalparkgebiet. Dieser geschützte Naturraum erstreckt sich zwischen der Lobau vor dem Stadtrand Wiens und der Hainburger Pforte. Das Territorium verbindet somit die Bundesländer Niederösterreich und Wien.
Die wichtigsten Voraussetzungen für dessen Schutz sind dabei die Sicherung und Verbesserung der Gewässerdynamik und der Erhalt der freien Fließstrecke der Donau.
Auftakt der Gründungsaktivitäten war die Durchführung einer Machbarkeitsstudie durch die Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal, in Auftrag gegeben von den Bundesländern Niederösterreich und Wien. Das Planungsgebiet erstreckte sich auf einer Länge von 40 Kilometern entlang der Donau, zwischen den Hauptstädten Wien und Bratislava.
+        Geologie:
*        Die Donau ist das zentrale gestaltende Element dieser Landschaft. Das Auf und Ab der Wasserstände bestimmt den Lebensrhythmus der Au. Als Gebirgsfluss mit seinen Überschwemmungen hat sie diese Landschaft geformt.
+        Der Strom nährt eine große Vielfalt seltener Pflanzen und Tiere. Bei den Pflanzen sind dies etwa:
*        Echter Hopfen (Humulus lupulus. Urform des Hopfens. Ist dort als wilde Dschungelliane zu entdecken.).
*        Sommer-Knotenblume (Leucojum aestivum).
*        Weinrebe (Vitis. vinifera silvestris. Wilde Urform unserer Weinrebe. Eines der letzten Vorkommen.)
Seltene Tiere:
*        Eisvogel (Alcedo atthis. Hatte hier in der Zeit um die Nationalparkgründung herum die größten Brutdichten Österreichs.).
*        Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis. Die Au mit ihren Altwässern, Verlandungszonen und Heißländern bietet diesem selten gewordenen Reptil einen idealen Lebensraum. Hatte in den Neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts hier ihre einzige fortpflanzungsfähige Population in Österreich.).
*        Graugans (Anser anser).
*        Hundsfisch (Umbra).
*        Seeadler (Haliaeetus albicilla).
+        Geschichte:
*        VERGANGENE JAHRHUNDERTE:
Durch die kaiserliche Jagd und die immer wiederkehrenden Hochwässer konnte sich unterhalb von Wien ein mehr als 40 Kilometer langes, nahezu geschlossenes Waldgebiet erhalten.
*        1888:
Als "eine Welt für sich" beschrieb Kronprinz Rudolf die Donau-Auen in diesem Jahr. "Wer nur die Wälder und Gebirge sowie die Ebenen dieses Landes kennt, ahnt nicht, daß in unmittelbarer Nähe der Weltstadt eine noch recht einsame und ganz für sich allein charakteristische Wildnis besteht."
*        1984:
"Au-Besetzung" verhindert den Bau eines großen Kraftwerks bei Hainburg.
Kritisiert wurden damals nicht nur die umweltzerstörerischen Aspekte dieses Unternehmens, sondern auch seine Sinnlosigkeit. Selbst ein großes Donaukraftwerk mit 30 Kilometer langen Dämmen stromauf bis Wien würde nicht mehr als ein Prozent zur österreichischen Gesamtenergie beitragen.
Man misstraute auch den Aussagen jener Kraftwerksingenieure, die behaupteten, sie würden den Wasserhaushalt der Auen durch künstliche Manipulation hinter den Dämmen verbessern. Bereits die Hearings der Ökologiekommission der Bundesregierung April bis September 1985 über die so genannten Gießgänge bestätigten die Unmöglichkeit solcher "Verbesserungen" der Natur.
*        1991:
Die Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal wurde vom Bund und von den Ländern Niederösterreich und Wien beauftragt, die vielschichtigen Voraussetzungen zur Schaffung eines Auen-Nationalparks im Bereich der Donau in und östlich von Wien zu prüfen. Das Planungsgebiet erstreckte sich auf einer Länge von 40 Kilometer entlang der Donau. Diese Lage zwischen den beiden Ballungsräumen Wien und Bratislava ließ eine erhöhte Nachfrage vor allem an den Endpunkten des langgestreckten Nationalparkgebietes erwarten. Aus diesem Grund wurde vorgeschlagen, sowohl am westlichen als auch am östlichen Endpunkt je einen touristischen Bereich mit hoher Erlebnisdichte und einem Nationalparkzentrum als Kernstück anzubieten, und zwar:
(1)   Touristischer Bereich Lobau.
(2)   Touristischer Bereich Petronell VB.-D. Altenburg/Hainburg.
In den zwischen diesen beiden touristischen Hauptbereichen liegenden Gemeinden können einzelne, kleiner dimensionierte Besuchereinrichtungen, wie zum Beispiel Info-Stellen des Nationalparks in thematischer Verbindung mit bereits existierenden Ausstellungen und Museen eingerichtet werden. Voraussetzung dafür ist das Einverständnis der jeweiligen Gemeinde beziehungsweise der Verfügungsberechtigten.
Aufgrund des schmalen, langgestreckten Gebietes war das in anderen, von der Konfiguration kompakteren Nationalparkgebieten verfolgte Prinzip, wonach die Besucherintensität vom Rand zum Zentrum hin konzentrisch abnehmen soll, nicht praktikabel. Bei der Ausweisung der Wanderwege wurde deshalb darauf Bedacht genommen, Donau begleitende Wege alternierend nur jeweils an einem Donauufer vorzusehen.
Die Attraktivierung des wichtigsten Öffentlichen Verkehrsmittels der Region, nämlich der entlang des Südufers verlaufenden Schnellbahnlinie S7, wurde vorgeschlagen.
Weiters wurde angeregt, eine nationalparkorientierte Passagierschifffahrt zwischen Wien und Hainburg einzurichten.
*        FEBRUAR 1994:
Die Hydrologen in der Ökologiekommission der Bundesregierung zeigten, dass die nationalparkwürdigen Auen an der frei fließenden Donau zwischen Wien und Marchmündung noch gutes Trinkwasser für zusätzliche 850.000 Einwohner liefern können, ohne die ökologische Integrität des Systems zu gefährden.
*        27. OKTOBER 1996:
Eröffnung des Nationalparks Donauauen auf dem Gebiet der Donauauen von Wien bis Hainburg.
In der Folge werden unter anderem Altarme, die durch die Donauregulierung vom Hauptstrom getrennt wurden, wieder an die Donau angebunden.
Ebenfalls im Oktober jenen Jahres hat das Naturhistorische Museum Wien mit dem Nationalpark-Institut Donau-Auen eine Akademie für angehende Nationalpark-Interpreters und einen Außenstützpunkt in Petronell aufgebaut. Die ersten Absolventen – drei Vegetationsperioden lang in der Praxis geschult und in den Wintermonaten mit Theorie abgesichert – wurden der Öffentlichkeit im Oktober 1996 vorgestellt.
*        24. FEBRUAR 2000:
Im Schloss Eckartsau wird die Hegegemeinschaft Donau-Auen ins Leben gerufen. Die Wildstandsregulierung wurde damit revierübergreifend mit den Nachbarjagden koordiniert.
+        Schwierigkeiten: Ein großes Problem im Nationalpark sind die Verlandungstendenzen. Jedes Hochwasser bringt feines Sediment in die Auen. Die Altarme verlanden dadurch und die Landflächen wachsen ganz langsam nach oben. Zugleich gräbt sich die Donau immer tiefer in ihr Bett.
Diese Verlandung ist in den Orther Auen am Beispiel der Großen Binn gut erkennbar:
*        Um das Jahr 1875 begann man mit der Donauregulierung, was diese Entwicklung verursachte. Noch 1940 war das breite Gerinne zu sehen. In einem gewaltigen Einströmtrichter zieht das Donauwasser seine Spuren über den Treppelweg in den Altarm. 1996 ist das Gewässer schließlich fast vollständig verschwunden und die einst offenen Flächen sind bewaldet.
*        Mit Gewässervernetzungen versuchte man in der Zeit nach der Nationalparkgründung, diesen Prozess zu verlangsamen, aufzuhalten und schließlich umzukehren. Das angesammelte Material sollte dabei Schritt für Schritt vom Fließwasser abgetragen werden.
*        Die Große Binn benötigte wieder dem Grabenquerschnitt angemessene Einströmmengen. Sie musste ihre Ufer anreißen und den Lauf jedes Jahr ein paar Meter seitlich verschieben dürfen. Dazu wurden der Treppelweg im Einströmbereich abgesenkt und die Badwandltraverse abgetragen.
*        Auch für Kleine Binn und Hagen wurde in der Zeit nach der Nationalparkgründung die ökologische Situation etwas verbessert, wenn auch in wesentlich geringerem Maße. Und zwar errichtete man eine Einströmöffnung bei der Gollingscharte und große Durchlässe bei der Tiertravese.
*        Die Eintiefung der Donau wurde durch das flussbauliche Gesamtprojekt stabilisiert. Parallel dazu fanden heftige Debatten um die technischen Zielgrößen der Schifffahrt statt.
+        Wirtschaft:
*        Besucheraufkommen Mitte der Neunziger Jahre: Das Gebiet der Donau-Auen östlich von Wien war von jeher bereits ein beliebtes Ausflugsziel vor allem für die Bevölkerung der Bundeshauptstadt und deren Umland. Die Nationalparkregion wurde damals in den Neunziger Jahren pro Jahr von rund 900.000 Tagesausflüglern besucht. Davon entfielen zwei Drittel auf die Lobau, den Anteil der Stadt Wien am Nationalpark Donau-Auen. Das verbleibende Drittel verteilte sich auf den niederösterreichischen Teil der Region. Die jahreszeitlichen Schwerpunkte des Besucherzuspruchs lagen im Frühjahr und im Herbst, und zwar vor allem an Wochenenden. Durch die Einrichtung eines Nationalparks Donau-Auen und die damit verbundene Attraktivitätssteigerung der Region wurde langfristig eine Zunahme um rund 160.000 bis 210.000 Tagesbesucher pro Jahr (= + 15 % bis + 20 %) prognostiziert. Darüber hinaus wurde langfristig eine Zunahme des Aufenthaltstourismus und damit eine Steigerung um rund 17.000 bis 19.000 Nächtigungen erwartet.
*        Im Rahmen der Planungsarbeiten wurde seinerzeit in den Neunziger Jahren eine Quantifizierung der wichtigsten regionalwirtschaftlichen Effekte durchgeführt, die durch Errichtung und Betrieb eines Nationalparks Donau-Auen erwartet werden:
Gesamtumsatz durch Erstellung der Nationalparkeinrichtungen (Nationalpark-Ausstellungen, Zentrum, Lehrpfade ...):
Rund öS 45 bis 70 Millionen (einmalig).
Umsatzeffekte in der Tourismuswirtschaft:
Rund öS 65 bis 87 Millionen (jährlich).
Mehreinnahmen für Gemeindehaushalte (aus Getränkesteuer, Kommunalsteuer und Fremdenverkehrsabgabe):
Rund öS 1,19 bis 1,60 Millionen (jährlich).
Beschäftigungseffekte:
Durch die Einrichtung einer Nationalparkverwaltung:
Sicherung von bereits derzeit bestehenden …
… 50 bis 55 Dauerarbeitsplätzen (vor allem bei Forstverwaltungen).
Schaffung von zusätzlichen …
… 30 bis 35 Dauerarbeitsplätzen.
… 12 saisonalen Arbeitsplätzen.
Durch Umsatzzuwächse in der Tourismuswirtschaft:
Schaffung von zusätzlichen …
… 50 bis 80 Dauerarbeitsplätzen.

­         Nationalpark Hohe Tauern: Erster Nationalpark in Österreich. Wurde mit Jahresbeginn 1992 auf Basis des Tiroler Nationalparkgesetzes von 1991 fertig gestellt.
+        Geografische Lage: Gelegen in den österreichischen Bundesländern Salzburg, Kärnten und Tirol (Osttirol). Umfasst rund 1.800 Quadratkilometer der Hochgebirgsregion beiderseits des Alpenhauptkammes in den genannten Bundesländern. Zählt mit dieser Fläche zu den größten Nationalparks Europas.
+        Geologie:
*        Seehöhe: Von 1.000 Metern in den Tallagen bis zu 3.797 Meter – dem "Dach Österreichs", dem Großglockner.
*        Die größten Gletscherflächen der Ostalpen und Wasserfälle, die zu den höchsten der Welt zählen, sind hier zu finden.
+        Vegetation:
*        Zaghaft siedelten sich nach dem Rückzug der Eiszeitgletscher vor etwa 12.000 Jahren Pflanzen und Tiere aus den zentralasiatischen Kältesteppen, aus der Arktis, aber auch aus Südeuropa in diesem neuen Lebensraum an.
*        Artenreiche Bergwiesen und Almen sind durch die Jahrhunderte lange Arbeit der Bergbauern entstanden. Blütezeit im Juni.
+        Fauna:
*        Bartgeier (Gypaetus barbatus).
*        Fuchs (Vulpini).
*        Hase (Leporidae).
*        Mäuse (Mus).
*        Rauhfußhühner (Tetraoninae).
+        Tourismus:
*        Am 6. Mai 2000 eröffnete das Nationalparkzentrum "Bios" in Mallnitz seine Pforten.
*        Speziell für jüngere Besucher wird unter Anleitung von Nationalparkbetreuern der Bau eines Iglus angeboten.
*        Biwak-Bau.
*        Nationalpark-Akademie: Bildungseinrichtung im Nationalpark Hohe Tauern.
+        Wirtschaft:
*        In der Salzburger Nationalparkgemeinde Hollersbach baut die Firma Yves Rocher kleinflächig und chemiefrei neben dem Nationalpark einige ihrer gehaltvollsten Heilkräuter für die Naturkosmetik an. Nationalparknähe als Imagefaktor!
(Stand 2000.)

­         Nationalpark Kalkhochalpen: Gelegen im Bundesland Salzburg. Schließt südlich an den deutschen Nationalpark Berchtesgaden an, umfasst dort ausgedehnte Bereiche des alpinen Hochkarsts.

­         Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel:
+        Geografische Lage: Grenzüberschreitender Nationalpark, teilweise im österreichischen Bundesland Burgenland (rund 95 Quadratkilometer), teilweise im benachbarten Ungarn (230 Quadratkilometer) gelegen. Umfasste anfänglich auf österreichischer Seite an die 8.000 Hektar. Der Neusiedlersee ist der westlichste Steppensee Europas und bietet mit ausgedehnten Schilfzonen und Salzlacken zahlreichen Vogelarten Nahrung und Winterquartier.
+        Geologie:
*        Im tiefstgelegenen Becken Österreichs befindlich.
*        Steppensee.
*        An der Grenze zweier großer Naturräume gelegen, im Westen die Ausläufer der Ostalpen, im Osten die Kleine Ungarische Tiefebene.
+        Klima:
*        Höchste Durchschnittstemperatur Österreichs.
*        Geringster Niederschlag Österreichs.
*        Stärkster Wind Österreichs.
*        See als Wärmespeicher.
+        Vegetation:
*        Schilfgürtel.
*        Salzhaltige Lacken.
*        Wiesen.
*        Hutweiden.
*        Solontschakböden.
*        Offene, fast baumlose Landschaft.
+        Flora:
*        Salztolerante Pflanzen wie an Meeresküsten.
+        Fauna:
*        Seeadler (Haliaeetus albicilla): Um die Zeit der Nationalparkgründung herum zeigte sich in der Region erstmals seit langem der Seeadler wieder in größerer Dichte, und dies praktisch das ganze Jahr über. Davor galt er in diesem Gebiet Österreichs als nahezu ausgestorben.
Es handelte sich dabei um eine Auswirkung der Bestandszunahme des Seeadlers in Westungarn. Die ungarische Gesellschaft für Vogelschutz hatte über Jahre hinweg entsprechende Maßnahmen gesetzt, die Wirkung zeigten. So lag 1987 der ungarische Gesamtbestand bei 16 Paaren, 1988 bei 23, 1996 aber schon bei 83 Paaren.
Wenn es rund um die Brutstandorte ruhig ist, also keine permanenten Störquellen durch die Forstwirtschaft oder durch den Tourismus gegeben sind, stehen die Chancen auf Bruterfolg gut. Denn das Nahrungsangebot ist optimal.
*        Graugänse (Anser anser).
*        Vogelzug: International bedeutend ist der Seewinkel im März/April eines jeden Jahres als Zwischenstation im europäisch-afrikanischen Vogelzug. Hier rasten und fressen im Frühjahr Vogelarten, die im hohen Norden brüten. Im Spätsommer ziehen sie dann mit ihren Jungen wieder durch.
+        Geschichte:
*        1993 Gründung des grenzüberschreitenden Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel. Obwohl im Seewinkel jeder Quadratmeter Privatbesitz und mehrfach nutzbar ist, gelang die Unterzeichnung langfristiger Verträge mit mehr als 1.200 Grundeigentümern.
+        Tourismus:
*        Ein dichtes Wegenetz zum Wandern oder Radfahren ist vorhanden.

­         Nationalpark Nockberge: In Kärnten gelegen. Schützt den Bereich der Mittelgebirgslandschaft zwischen Liesertal und Turracher Höhe. Das rund 216 Quadratkilometer große Gebiet wurde 1987 zum Nationalpark erklärt.

­         Nationalpark Oberösterreichische Kalkalpen:
+        Geografische Lage: Gelegen in den oberösterreichischen Regionen Sengsengebirge, Totes Gebirges und Reichraminger Hintergebirge.
Der Park umfasste in seiner Startphase eine Größe von 18.500 Hektar, wovon 16.400 Hektar auf Bundesforstegründe lagen. Gleichzeitig wurde das 21.500 Hektar große Planungsgebiet gekennzeichnet, um jene Flächen zu fixieren, um die der Nationalpark in seiner ersten Phase erweitert werden kann. Damit war er in seiner Startphase so groß wie der Nationalpark Bayerischer Wald und andere Nationalparke in Europa.
Größtes Waldschutzgebiet Österreichs.
+        Geologie:
*        Seehöhe von 400 bis knapp 2.000 Meter.
+        Vegetation:
*        Almen.
*        Bergbäche.
*        Bergwiesen.
*        Schluchten.
+        Flora:
*        Anemonen-Schmuckblume (Callianthemum anemonoides. – Gehört zu den Endemiten.).
*        Österreichische Wolfsmilch (Euphorbia austriaca. – Gehört zu den Endemiten.).
*        Seltene Orchideen (Orchidaceae).
+        Fauna:
*        Luchs (Lynx lynx).
*        Schmetterlinge (Lepidoptera).
*        Wiesenbrüter.
+        Geschichte:
*        Diskutiert wurde über den Nationalpark Kalkalpen bereits seit einem Grundsatzbeschluss der Landesregierung aus dem Jahr 1989. Politisch gesehen gar kein so langer Zeitraum, wenn man bedenkt, dass auch der Nationalpark Hohe Tauern bis zu seiner Realisierung 20 Jahre gebraucht hat. Grundsätzlich ist die Idee des Nationalparks Kalkalpen aus der Verhinderung eines Kraftwerks in diesem ökologisch sensiblen Gebiet entstanden.
*        Seit 19. August 1996 war nach einem Gipfelgespräch mit Finanzminister Dr. Viktor Klima, Umweltminister Dr. Martin Bartenstein, Landwirtschaftsminister Mag. Wilhelm Molterer von Seiten des Bundes und mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und der oberösterreichischen Naturschutz-Landesrätin Mag. Barbara Prammer die Realisierung des Nationalparks Kalkalpen fest vereinbart. Die Eröffnung des Nationalparks war für den Herbst 1997 vorgesehen.
*        Das Gebiet wurde schließlich 1997 auf einer Fläche von 18.400 Hektar zum Nationalpark erklärt.
+        Verwaltung: Beim Gipfelgespräch in Wien am 19. August 1996 konnte auch die Frage der Nationalpark-Verwaltung geklärt werden: Landes-ÖVP und SPÖ kamen zu folgender Verwaltungsstruktur überein: Ein Geschäftsführer, der von der Nationalparkgesellschaft bestellt wird. Die Generalversammlung wird aus 6 Mitgliedern bestehen, wovon jeweils 3 Mitglieder das Land und der Bund entsenden. Daneben wird ein Kuratorium eingesetzt, das aus 15 Personen bestehen wird und vor allem als Fachbeirat in ökologischen Dingen fungieren soll. In diesen Fachbeirat werden vor allem die Naturschutzorganisationen eingebunden.
+        Eigentumsfragen:
*        Enteignungsfurcht: Um eine möglichst große ökologisch wertvolle Grundfläche für den Nationalpark Kalkalpen zu erreichen, wurde auch die zwangsweise Einbeziehung von Grundstücken diskutiert. Ursprünglich wäre daher im § 1 des Oberösterreichischen Nationalparkgesetzes vorgesehen gewesen, gegen eine finanzielle Entschädigung Grundstücke für den Nationalpark zu gewinnen. Dieser gesetzlich vorgeschriebene Verzicht auf Grundstücke gegen eine entsprechende Entschädigung wurde von vielen Grundeigentümern nicht akzeptiert. Auch die Vertreter der ÖVP und der Freiheitlichen haben sich gegen eine zwangweise Einbeziehung von Grundstücken in den Nationalpark Kalkalpen ausgesprochen.
Derartige Überlegungen waren daher ziemlich schnell "vom Tisch".
*        Die Frage der Finanzierung der Entschädigung der Grundeigentümer sowie von Infrastrukturmaßnahmen: Hauptproblempunkt waren dabei die Entschädigungsforderungen der Bundesforste für die Einbringung der 16.400 Hektar Grundfläche.
Für das oberösterreichische Naturschutzressort war es lediglich akzeptabel, den Nutzungsverzicht zu entschädigen. Bei der Sitzung am 19. August konnte auch Landwirtschaftsminister Molterer überzeugt werden, dass die Entschädigungsforderungen der Bundesforste zu hoch sind. So konnte bei dem Regierungsgipfel eine Einigung über 13,1 Millionen Schilling Entschädigungsleistung für die Bundesforste erzielt werden, die zur Hälfte vom Land Oberösterreich und dem Bund getragen wird. Erstmalig wird diese Entschädigung von 13,1 Millionen Schilling im Jahr 2001 in voller Höhe ausbezahlt. Bis dahin gilt eine Einschleifregelung, welche die erste Zahlung an die Bundesforste mit 1. Januar 1998 in der Gesamthöhe für Bund und Land von 6,5 Millionen Schilling vorsieht (Landesbeitrag 3,3 Millionen Schilling).
+        Tourismus:
*        Anfang Juni 2000 wurde der bis dahin dritte Themenweg durch das Nationalparkgebiet mit dem Namen "Im Tal des Holzes" eröffnet. Er führt durch das Weißenbachtal im Hintergebirge und erschließt dem Wanderer die Spuren früherer Siedlungsgeschichte.
*        "Gläserner Berg", der die unterirdischen Wege des Wassers sichtbar macht.
+        Nationalparkzentrum:
*        Gelegen auf dem Gebiet der Gemeinde Molln.
*        Atriumbau.
*        Errichtet von Architekt Dipl.-Ing. Dieter Utner.
*        Umweltfreundliche Einrichtungen im Bau:
(1)   Thermische Solaranlage.
(2)   Photovoltaikmodule.
(3)   Fernwärme aus einer Hackschnitzelheizung.
(4)   Regenwassernutzung.
*        Grundfläche: 3.000 Quadratmeter.
*        Eigentümer: Marktgemeinde Molln, Nationalpark Oberösterreichische Kalkalpen Ges. m. b. H..
*        Bei der Errichtung kamen Fördermittel des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft sowie des Landes Oberösterreich zum Einsatz.
*        Eröffnung: 28. und 29. April 2001.

­         Nationalpark Thayatal/Podyjí: Ist so wie der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel ein grenzüberschreitender Nationalpark. Erstreckt sich über Teile des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich und die tschechische Region Südmähren. Umfasst beiderseits der Grenze eine Gesamtfläche von etwa 75 Quadratkilometern. War nach dem Nationalpark Donau-Auen entstehungsgeschichtlich der zweite Nationalpark in Niederösterreich. Geologische und botanische Kennzeichen der Landschaft sind in Urgestein eingeschnittene Flussschlingen der Thaya, die blumenreichen Thayawiesen und die Silikattrockenrasen der felsigen Steilwände.


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