Die Uhus sind los in Wien. Eine
Fantasy-Geschichte mit politischen Anspielungen.
Zunächst zur Vorgeschichte, welche nur ich kenne.
Fast jeder hatte in seiner Kindheit irgendwelche Traumgespenster in der Nacht.
Meine hatten sogar Namen. Und zwar gab es da eine Dämonenrasse, die aussah wie
ganz gewöhnliche Modegeschäft-Schneiderpuppen im Design jener Zeit. Im Traum
wurden diese Kreaturen lebendig und nannten sich die "die Uhus". Sie
sprachen mit männlicher Stimme in einem neutralen deutschen Akzent, auch wenn
kein äußeres Sprechorgan zu erkennen war. Diese Wesen bewegten sich, indem sie
auf ihren Metallständern vorwärts hüpften.
Ab und zu trafen sie sich zu einem geheimnisvollen Ritual, bei welchem sie
einen Sprechgesang zelebrierten, der immer nur wieder aus einem Wort bestand:
"Hütestutz – Hütestutz – Hütestutz – Hütestutz – Hütestutz – Hütestutz –
Hütestutz … Keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte, obwohl es mein eigener
Traum war.
Auch meine Mutter sagte mir in dieser Zeit im Traum einmal: "Wenn
Hütestutz ist, muss der Onkel Uhu her." Na, denn.
– Ich nehme keine Drogen. Ich habe das wirklich so geträumt als Kind. –
In meiner Geschichte habe ich versucht, diese Wesen in die Gegenwart zu holen.
Inhalt der Geschichte: Was wäre wenn … 2015 keine syrischen Flüchtlinge,
sondern nächtliche Traumdämonen nach Wien gekommen wären?
Im Jahr 2015 kam es in Wien zu einem Bruch des Raum-Zeit-Kontinuums.
Grundlegende Ebenen des Daseins, wie Materie, Zeit, Raum, Gedanken, flossen
ineinander und waren fortan nicht mehr zu trennen.
Im Zentrum dieser Bruchstelle befand sich per Zufall der aus der Nähe von
Weimar zugewanderte Christoph Altrogge. Was dazu führte, dass Traumdämonen aus
der Kindheit dieses Mannes auf unsere Ebene der Realität gerieten …
Aus dem pulsierenden Ereignishorizont des Raum-Zeit-Risses sah man hektisch
Schneiderpuppen davon springen. Sie waren von schlichtem, kompaktem Design wie
aus einem Guss, hatten vergleichsweise lange Hälse, welche oben abgerundet
waren. Die Farbgebung ihrer Körper war entweder in Schwarz oder Weiß gehalten.
Sie nannten sich: die Uhus!
Noch am Abend desselben Tages stürmte eine Gruppe Uhus das Wiener Volkstheater.
In einer Reihe kamen die Dämonen auf die Bühne gehüpft und sangen: "Jetzt
tanzen alle Uhus, macht auf der Bühne Platz …"
Society-Löwe Richard "Mörtel" Lugner lud die Uhus daraufhin als
Ehrengäste in seine Loge zum nächsten Opernball ein. Spontane Reaktion eines
Uhus auf diese Auszeichnung: "Wos wor uns're Leistung?"
Als Höhepunkt hüpften die Uhus die Mitternachtsquadrille.
Dem wollte Lifeball-Organisator Gery Keszler in Nichts nachstehen. Er
engagierte die Uhus als Toleranzbotschafter für den nächsten Ball.
Ausschlaggebend für ihn war die Tatsache, dass bei den Uhus Wesen mit männlichen
Stimmen in einem Sozialverband zusammenlebten.
Auftritte von Uhus wurden in den folgenden Jahren zu einer Normalität des
Stadtbildes.
Beim "Wiener Eistraum" vor dem Rathaus sah man sie auf ihren
Metallständern über die Eisfläche rutschen.
Die Uhus erstürmten den Sitzungssaal im österreichischen Nationalrat, drehten
eine Runde durch die Örtlichkeit, deklamierten dabei "Debattenstutz!
Debattenstutz! Debattenstutz! …" und verließen den Saal wieder durch den
anderen Ausgang. Der Nationalratspräsident erteilte ihnen einen Ordnungsruf.
Während des Aufenthaltes syrischer Flüchtlinge auf dem Westbahnhof drehten Uhus
mit dem Singsang "Flüchtlingsstutz! Flüchtlingsstutz! Flüchtlingsstutz!
…" mehrere Runden über das Bahngelände.
Bei der jährlichen Modellbaumesse in der Messe Wien zogen Uhus ihre Kreise
zwischen den Anlagen entlang. "Modellbaustutz! Modellbaustutz!
Modellbaustutz! …"
Beim traditionsreichen Neustifter Kirtag hüpfte eine Kompanie Uhus
hintereinander die Rathstraße hinauf, dabei unentwegt "Kirmesstutz!
Kirmesstutz! Kirmesstutz! ..." von sich gebend. Die Performance endete
unversehens vor einem Standl, an welchem es UHUDLER gab. Dort betranken sie
sich gnadenlos.
Beim Aufmarsch der SPÖ-Unterorganisationen jedes Jahr am 1. Mai auf dem Wiener
Rathausplatz kündigte Vizebürgermeisterin Renate Brauner, die den Event seit
vielen Jahren moderierte, auch eine Gruppe herein hüpfender Uhus an.
Als die Feier halbwegs vorbei war, kurvten bereits Gabelstapler auf dem
Rathausplatz umher, um größere Teile wegzuräumen. Ein Uhu sprang vorn auf die
Gabeln drauf und fuhr so Taxi.
Ein anderer Uhu versteckte sich in einer Mülltonne. Immer, wenn Leute kamen, um
etwas hineinzutun, sprang er nach oben und erschreckte sie.
Gleichzeitig sprangen einige Uhus immer schneller um die Blumenbeetrondelle im
Rathauspark und sangen dabei: "Drehwurmstutz, Drehwurmstutz, …"
Wieder andere Uhus hüpften in die Springbrunnen im Rathauspark.
Lukrative Werbeverträge ließen nicht lange auf sich warten. Im Fernsehspot
eines bekannten Telekommunikationsanbieters hieß es bald: "Frag doch den
Uhu!"
In Werbeagenturen wurde sogar schon die Idee diskutiert, der "Familie
Putz", Werbeträger eines bekannten österreichischen Möbelhauses, in den
Werbespots künftig einen Uhu zur Seite zu stellen.
Die Filmwirtschaft fasste ein Remake von "Kommissar Rex" ins Auge:
"Kommissar Uhu". So wie Rex im Vorspann durch eine Glasscheibe
springt, hüpft hier ein Uhu durch die Fensterscheibe eines Modegeschäftes. In
dem Moment singt aus dem Off eine Sängerin eine leicht abgewandelte Zeile aus
dem Titelsong: "And a Dummy takes over Control". (Original: "And
a Dog takes over Control".)
Das bekannte österreichische Musikproduzenten-Duo Dolezal und Rossacher, bei
dem unter anderem schon Falco und Rainhard Fendrich unter Vertrag standen, ließ
ein Musikvideo mit den Uhus aufnehmen. Es handelte sich um eine Coverversion
des Fendrich-Klassikers "I am from Austria" unter dem Titel
"Uhus in Austria".
Das Lied wurde ein großer Erfolg, so entschloss sich Fendrich selbst zu einem
Remake einer seiner alten Songs:
"Uhu Uhu kannst net lernen
Uhu Uhu muss man sein
Uhu Uhu sind fast immer vorn dabei
Uhu Uhus leben gefährlich
Uhu Uhus haben was los."
Ich selbst gehe als "Vader Christoph" mit den Uhus auf Tournee:
"Sagt mal, von wo kommt ihr denn her?" Und der Chor der Uhus singt
mit Bässen "Aus Uhuhausen, bitte sehr!"
Beim "Silvesterstadl" im Fernsehen führten die Uhus hüpfend die
traditionelle Polonaise um Mitternacht an.
Der Fernsehsender ATV2, sozusagen das österreichische Gegenstück zu RTL2, ging
mit einer neuen Doku-Soap an den Start: "Hütestutz, Oida! Die Uhus machen
Wien unsicher."
Die bekannte Wiener Sexualtherapeutin Dr. Gerti Senger äußerte in der
Öffentlichkeit einige gewagte Spekulationen, ob unterdrückte sexuelle Neigungen
Christoph Altrogges für die Entstehung dieser Traumdämonen in seinem
Unterbewusstsein verantwortlich gewesen sein könnten. Daraufhin hörte man den
Geist von Bruno Kreisky aus dem Jenseits räsonieren: "Lernens
Traumdeutung, Frau Doktor!"
Die in Wien lebende deutsche Historikerin Brigitte Hamann begann ein neues Buch
zu schreiben: "Hitler und die Uhus".
Um den neuen interdimensionalen Migrationsverhältnissen in Österreich Rechnung
zu tragen, überlegte man sogar, in den Stiftungsrat des ORF auch einen Uhu zu
berufen.
Man beauftragte den Bildhauer Alfred Hrdlicka, ein Denkmal über das Erscheinen
der Uhus in unserer Dimension zu errichten. Sein Entwurf fiel jedoch eher
kubisch aus und wurde den sehr organischen Formen der Schneiderpuppen mehr
schlecht als recht gerecht.
Stattdessen wurde daher der österreichische Aktionskünstler Günter Brus,
bekannt geworden durch eine öffentlichkeitswirksame Verunreinigung der Wiener
Universität, engagiert, am Ort des ersten Erscheinens der Uhus im Rahmen eines
feierlichen Aktes öffentlich zu defäkieren.
Ein Sprecher der Uhus protestierte: "So Sch…. sind wir nun auch wieder
nicht!"
Somit verlief das ganze Unternehmen im Sande.
Der dadaistische Lyrikschriftsteller Ernst Jandl verfasste ein Gedicht über die
Uhus. Es trug den Titel: "Hütestutz". Der Text: "Hüte-stutz,
Hüte-stutz, Hüte-stutz, Hüte-stutz, …" So ging es noch eine halbe Stunde
weiter.
Auf der jährlichen Wiener Münzmesse "Numismatika" waren auch die Uhus
mit einem eigenen Stand vertreten. Sie machten Werbung für eine krisensichere
Alternativwährung zum Euro: den Stutzentaler!
Die für Verkehr zuständig Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou kündigte
an, durch das Auftragen von Bodenmarkierungen in der Wiener Innenstadt eigene
Hüpfwege für Uhus anlegen zu lassen.
Der Plan der Verkehrsstadträtin allerdings, bei der Neugestaltung der
Mariahilferstraße als Fußgängerzone speziell gekennzeichnete Hütestutzzonen für
Uhus stadtplanerisch ausweisen zu lassen, stieß bei den betroffenen
Geschäftsleuten auf keinerlei Verständnis.
Tag der Offenen Tür in den Ministerien am Nationalfeiertag. Auch im
Frauenministerium im Palais Dietrichstein begrüßt Bundesfrauenministerin
Gabriele Heinisch-Hosek persönlich die Gäste.
Plötzlicher Tumult im Treppenhaus. Eine Gruppe Uhus kommt hintereinander die
barocken Stufen empor gehüpft und singt dabei "Emanzenstutz! Emanzenstutz!
Emanzenstutz!"
Die Dämonen hüpften in die Büroräume des Ministeriums rein, drehten eine Runde
um die Ministerin herum und hüpften wieder zu den Räumlichkeiten hinaus.
Heinisch-Hosek übte hinterher Kritik an dem Auftritt. Es sei dies wieder einmal
ein Beweis für die Überrepräsentanz männlicher Traumgespenster gewesen, obwohl
Frauen mindestens genauso furchteinflößend sein können.
Während Touristenführungen durch die Hofburg sah man öfter eine Reihe Uhus
hintereinander vorbei springen und "Habsburgstutz! Habsburgstutz!
Habsburgstutz!" deklamieren. Aus den Tiefen von Raum und Zeit hörte man
den Geist von Kaiser Franz Joseph seufzen: "Mir bleibt a nix
erspart."
Auf dem "Steirischen Frühling", einem jährlichen Volksfest auf dem
Wiener Rathausplatz, auf dem die Lebensart und Kultur der Steiermark
präsentiert werden, stürzte sich eine Horde Uhus auf einen Stand mit
Steirerhüten, plünderte ihn, setzte sich die Beutestücke auf ihr Hälse und
begann damit im Kreis über den Rathausplatz zu hüpfen: "Steirerstutz! Steirerstutz!
Steirerstutz!"
Immer wieder wurden in den Wiener Gratis-Tageszeitungen Handy-Fotos von
Fahrgästen veröffentlicht, auf welchen zu sehen war, wie Uhus auf den Dächern
von U-Bahn-Zügen stehend schwarz mitfuhren.
Auf dem jährlichen Feuerwehrfest der "Zentralfeuerwache Am Hof"
erbeuteten die Uhus eine für Löschdemonstrationen bereitgestellte
Wasserspritze und spritzten damit die zahlreichen Zuschauer nass.
In einem Wiener Park kaperten drei Uhus einen kleinen Bobcat-Bagger. Ein Uhu
fuhr, die anderen zwei standen vorn auf der Ladefläche. Sie drehten wie
verrückt Runden im Park zum Entsetzen der vielen Hundebesitzer. Die Hunde sprangen
laut kläffend um das verrückte Gefährt herum.
Gemeinsam sangen die Uhus:
"Uhu, Uhu, tönt's durch den Park.
Lasset uns singen,
Unsinn vollbringen!
Chaos, Chaos gibt es nun hier!"
Jährliche
Leistungsschau des Österreichischen Bundesheeres anlässlich des Nationalfeiertages
auf dem Wiener Heldenplatz. Ein Uhu bestieg einen der dort ausgestellten
Panzer. Im Inneren angekommen, dehnte er seinen Körper so stark, dass er zum
Kanonenrohr herausguckte.
Das bekannte und beliebte Lokal "Figlmüller" in der Wiener Innenstadt
musste an einem Vormittag außerplanmäßig schließen.
Grund war eine Uhu-Invasion, welche die zahllosen Riesen-Schnitzel entdeckt
hatte.
Sie, also die Uhus, staunten maßlos, lachten und jubelten laut, und stürmten
wieder hinaus. Die Belegschaft und die große Gästeschar hatten sich sicherheitshalber
in der Küche verschanzt.
Kurz danach kamen diese Kleiderständer mit weiteren Artgenossen, die große,
leere Körbe vor sich herschweben ließen, verstärkt zurück.
In diesen ließen sie ebenfalls schwebenderweise die gebratenen Riesenschnitzel
verschwinden.
Im Nu war alles in den Körben! Ein Kochlehrling, der sich in einer Ecke
versteckt hatte, beobachtete alles.
Flugs waren die Kleiderständer aus dem Haus und hüpften zum Stephansplatz.
Die zahllosen Touristen erschraken zunächst, mussten dann aber lachen über das
Gehabe dieser Gestalten, und schließlich jubelten sie, denn ALLE Schnitzel
flogen wie Frisbees in die überraschte Menschenmenge. JEDER griff zu!!!
Dabei riefen die Kleiderständer immer wieder:
"Dünnes, großes Fleisch! Dünnes, großes Fleisch!"
Die gebratenen Schnitzel wurden natürlich als "Finger Food" gleich
verzehrt.
Als Figlmüllers Köche mit Küchengeräten bewaffnet auf den Stephansplatz kamen,
waren alle plötzlich weg, und der Schnitzel-Spuk hatte ein Ende.
Schließlich kaperte eine Gruppe Uhus das dem AMS nahestehende
Erwachsenenbildungsinstitut XYZ, in dem auch Christoph Altrogge als
Computertrainer tätig war. Die Dämonen stürzten sich auf den Kaffeeautomaten,
plünderten den Plastikbechervorrat. Sie setzten sich die Becher auf ihre Hälse
auf. Danach hüpften sie in einer Reihe durch die Flure des Instituts und sangen
dabei "Kaffeestutz! Kaffeestutz! Kaffeestutz!"
Damit hatten sie den Bogen nun endgültig überspannt. Unter der Schirmherrschaft
der FPÖ kam es am Wiener Viktor-Adler-Markt daraufhin zur Gründung der
Plattform "Patriotische Österreicher gegen die Uhuisierung des
Abendlandes", kurz "Uhugida".
"Dass österreichische Arbeitnehmer in ihren Kaffeepausen an
Kaffeeautomaten nicht einmal mehr in ausreichendem Maß Kaffeebecher vorfinden,
sind die Folgen jener Uhuisierung unseres Landes, vor der wir Freiheitliche
schon seit Jahren gewarnt haben und für die wir von Medien und Linken als
Ewiggestrige beschimpft worden sind", so Obmann Heinz-Christian Strache in
seiner Rede.
In den kommenden Wochen ließ die FPÖ in Bezug auf die Stadt, in der Christoph
Altrogge seine Kindheit und Jugendzeit verbrachte, plakatieren: "Wien darf
nicht Kölleda werden". Ein weiteres Plakat-Sujet trug den Titel:
"Daham statt Hütestutz!"
Wirtschaftskammer und ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner distanzierten sich
unisono von der Uhu-Politik Straches. Mitterlehner warnte nachdrücklich vor
Angstparolen gegenüber außerdimensionalen Arbeitnehmern. Der Bedarf an
Fachkräften mit spektakulärem Äußeren für die Bewerbungen Österreichs beim
Eurovision Songcontest könne nämlich schon lange nicht mehr allein aus dem
einheimischen Arbeitsmarkt abgedeckt werden.
Vorankündigung im ORF-Fernsehen:
"Heute Abend, um 22:00 Uhr, bei Ingrid Turnherr "Im Zentrum" auf
ORF 2:
"Uhus und kein Ende – wieviel Hütestutz verträgt Österreich?
Als Experte für Eigenartigkeiten in der Sendung: Richard Lugner.
Der Schriftsteller Peter Handke kritisierte in einem Essay die seiner Meinung
nach einseitig uhufeindliche Berichterstattung in den österreichischen Medien.
Man lud ihn ein, sein Werk im Nationalrat vorzutragen.
Der österreichische Schriftsteller Peter Turrini widmete der Uhu-Darstellung in
den Medien ein Theaterstück. Er schrieb dafür sein klassisches Stück
"Rozznjogd" um und nannte es "Uhu-Jogd".
Auch Wiens Bürgermeister Michael Häupl äußerte sich zum Thema. Im vertraulichen
Genossenkreis sagte er zunächst in Bezug auf das seltsame Verhalten dieser
Traumdämonen: "Ich glaube, die Uhus sind wo angerennt!"
Vor laufender Kamera gab er sich dann versöhnlicher: "Jedenfalls lasse ich
mir meine Uhus nicht schlechtreden!"
Um dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung Genüge zu tun, beschloss Häupl dann
jedoch, an von Uhu-Unsinn besonders gefährdeten Stellen
Video-Überwachungskameras, so genannte "Uhu-Cams", anbringen zu
lassen.
Wie reagierten die Uhus darauf? Sie stürmten das Rathaus und stahlen den
Server, der all diese Kameras koordinierte. Siegessicher sprangen sie mit ihrem
Beutegut auf dem Rathausplatz auf und ab und sangen in Richtung von Bürgermeister
Michael Häupl das alte Nina-Hagen-Lied: "Du hast den Farbfilm vergessen,
mein Michael". Danach hopsten sie davon.
Fred Sinowatz meinte darauf achselzuckend: "Es ist halt alles sehr
kompliziert mit den Uhus."
Die Sozialistische Jugend und die Sozialistische Linkspartei (SLP) kündigten
einen Kerzenmarsch über den Wiener Ring an. Motto: "Gegen Uhu-Phobie und
Ausgrenzung".
Gleichzeitig ließ Bundeskanzler Werner Faymann bei seiner deutschen
Amtskollegin Angela Merkel anfragen, ob durch Uhu-Unsinn angerichtete
wirtschaftliche Schäden durch den Euro-Rettungsschirm abgedeckt sind.
Werbespots für mehr Toleranz im ORF. Karl Merkatz trat darin auf: "Meine
Uhus san net deppat!"
Und aus dem Grab des Wiener Bürgermeisters Lueger hörte man es zombiehaft
gurgeln: "Wer a Uhu is, des bestimm i!"
Ein Blick in die Zukunft: Die Uhus fliegen zum Mars. Sie sind für die erste
bemannte Mars-Mission ausgewählt worden.
In der Schlussszene sieht man sie dann hintereinander in Raumfahreranzügen über
die Oberfläche des Roten Planeten springen: "Weltraumstutz!
Weltraumstutz! Weltraumstutz!"
Also, wenn Sie demnächst mal auf der Straße eine Reihe Schneiderpuppen
hintereinander in einer Reihe springen sehen: Da stecke ich dahinter!
Und noch einmal: Ich nehme keine Drogen! Echt nicht!
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